Leo Slezak, Karte aus dem "Ross"-Verlag. Sie stammt vermutlich aus einem Film und datiert von ca. 1930 |
Im Jahr 1928 wurde überall der 100.Todestag von Franz Schubert feiererlich begangen. Am 27.Januar 1928 gab Leo Slezak im Großen Musikvereins-Saal einen reinen Schubert-Abend. Wieder begleitet ihn Otto Schulhof.
Leo Slezak Schubert-Abend 27.I.28 - Programm |
Leo Slezak Schubert-Abend 27.I.28 -2.Seite |
Leo Slezak Schubert-Abend 27.I.28 -Seite 3 |
Leo Slezak Schubert-Abend 27.I.28 - Seite 4 |
Auch diesmal hat der damalige Konzertbesucher wieder handschriftlich die Zugaben notiert. So gab es neben den 12 Liedern folgende Zugaben:
Ständchen (Leise flehen meine Lieder)
Im Abendrot
Trockene Blumen
Wiederholt, d.h. im Laufe des Konzertes 2x gesungen wurden folgende Lieder:
Der Jüngling an der Quelle
Geheimes
Nacht und Träume.
Dem Programm lag Werbung für die Bücher von Slezak mit einer Karikatur von Walter Trier bei.
1928 gab Leo Slezak mindestens ein weiteres Konzert Im Musikverein, nämlich am 13. Nov. 1928. Er sang den Zyklus "An die ferne Geliebte" von Beethoven und vier Hugo Wolf-Lieder. Den dritten Teil gestaltete, wie im November 1927, der Pianist Marco Goldin mit drei Stücken von Chopin, Moritz Rosenthal und Franz Liszt. Das mittlere Stück, "Papillons" von Rosenthal, wurde wiederholt.
Danach folgten noch zwei Vortragsgruppen mit Leo Slezak. Zuerst sang er "Tom der Reimer" von Loewe und drei Strauss-Lieder. Zuletzt kamen drei Arien zum Vortrag, nämlich das Schlummerlied aus "Die Stumme von Portici" von Auber, die Blumenarie aus Carmen sowie sein "alter Hit" Amor ti vieta aus Fedora.
Der Zugabenteil war wieder sehr reichhaltig. Bereits nach dem zweiten Teil mit Wolf-Liedern gab es "Er ist's" und "Der Jüngling an der Quelle" von Schubert als Zugabe, nachdem er vorher schon "Verschwiegene Liebe" wiederholt hatte. Im vierten Teil sang er "Freundliche Vision" 2x und "Ach weh mir unglückhaften Manne" von Strauss am Ende des Vortragsblocks.
Am Schluß des Konzertes kam es zu einem Zugabenteil mit fünf Titeln:
Othellos Tod (Slezak gastierte 1928 sehr erfolgreich als Othello an der Berliner Staatsoper)
Traum durch die Dämmerung (Strauss)
Ständchen (Brahms)
Sechse, siebene oder acht (Brüll)
Vergiss mein nicht (Komponist unbekannt)
Leo Slezak, Konzert vom 13.XI.1928 |
Leo Slezak, Konzert vom 13.XI.1928 Seite 3 |
Leo Slezak, Konzert vom 13.XI.1928, Seite 4 |
Leo Slezak, Konzert vom 13.XI.1928, Seite 5 |
Leo Slezak, Konzert vom 13.XI.1928, Seite 6 |
Die Vorankündigungen für andere Konzerte der Konzertdirektion Rudolf Kugel standen diesmal auf Seite 2 des Programms. Angekündigt werden u.a. Klavierabende von Sergei Rachmaninoff und Youra Güller, der Geiger Albert Spalding und ein Schallplatten-Konzert mit Columbia-Musikplatten.
Die zweite Seite des Konzertprogramms vom 13.XI.1928 |
Das letzte Stück aus der kleinen Sammlung mit Slezak-Programmen stammt vom 28.Nov. 1929. Leo Slezak wurde diesmal nicht von Otto Schulhof, sondern vom Pianisten Walter Bricht begleitet (der oben in den Vorankündigungen für den 24.XI. 1928 als Begleiter des Cellisten Fredéric Mottier erwähnt wird).
Eintrittskarten für das Slezak-Konzert am 28.XI.1929 |
Leo Slezak - Liederabend vom 28.XI.1929 |
Slezak sang diesmal einen Liederabend mit Liedern von Hugo Wolf und Richard Strauss. Den Abschluß bildete wieder der Schlußgesang aus der frühen Strauss-Oper "Guntram". Den Mittelteil bestritt die Pianistin Anne Michelson aus Baltimore.
Leo Slezak - Liederabend vom 28.XI.1929 - Seite 2 |
Leo Slezak - Liederabend vom 28.XI.1929 - Seite 3 |
Leo Slezak - Liederabend vom 28.XI.1929 - Seite 4 |
Diesmal sind keine Zugaben handschriftlich vermerkt, aber man darf wohl davon ausgehen, dass es wieder einen umfangreichen Zugabenteil gab. Falls ein Leser dieses Blogs irgendwelche Kritiken über diese Liederabende aus Wiener Zeitungen besitzt, würde mich dies sehr interessieren!